Wurzelfäule
Speziell bei günstigen Systemen aus dem Internet und bei Anfängern ist dieses Problem weit verbreitet. Wurzelfäule hat meist mit zu wenig Sauerstoffanreicherung oder einen falschen PH-Wert zu tun.
Weitere Ursachen:
Falsch gesetzte Sprudelsteine oder unzureichende Kompressorleistung bei DWC-Systemen (Ausnahme Kratky).
Unzureichende Wasserbewegung und Sauerstoffanreicherung im System (Ausnahme Kratky).
Die Pflanzen können keine Luftwurzeln ausbilden durch falsche Setzung.
Die Wassertemperatur ist zu hoch (Maximale Temperatur sollte sich unter 28°C bewegen).
Der PH-Wert ist außerhalb des Richtwertes von PH 5.5-6.5
Algenbefall durch Lichteinfall zieht Sauerstoff vom System ab.
Wurzeln wurden vor dem Transfer ins System nicht ausreichend gereinigt.
Übliche Abhilfen:
Reinigen sie das komplette System und befüllen es neu.
Die Wurzeln unter fließendem Wasser gut reinigen.
Systemtemperatur im Betrieb sollte unter 28°C gehalten werden.
PH-Wert zwischen 5.5 - 6.5 reguliert und der EC-Wert nach den Vorgaben.
Lichteinfall zur Nährstofflösung muss geblockt werden um Algenwuchs entgegenzuwirken.
Mit einer 3% Wasserstoffperoxid-Zumischung mit 6ml/L kann Wurzelfäule ebenfalls minimiert und verhindert werden.
Defizite Micro & Macro-Nährstoffe
Die häufigsten Defizite in hydroponischen Systemen sind Mangel von Magnesium, Mangan, Phosphor, Stickstoff, Kalium, Eisen und Kalzium.
Magnesiummangel:
Magnesium ist eines der häufigsten Mangelprobleme in hydroponischen Systemen. Dies kann schlicht durch Zugabe von Epson-Salz behoben werden.
Manganmangel:
Mangan und Eisen sind eng miteinander verknüpft. Bei einem zu hohen Eisengehalt kann die Aufnahme von Mangan reduziert sein. Mangan ist ein wichtiges Spurenelement. Es sorgt für feste Zellwände, den Stoffwechsel, die Struktur der Chloroplasten und die Photosynthese. Es hemmt die Photosynthese welches auch das Wachstum verlangsamt. Ein gestörtes Wurzelsystem, ein zu hoher Eisengehalt oder ein zu hoher PH-Wert können hier die Ursachen sein.
Phosphormangel:
Charakteristische rötliche bis purpurfarbene Blattverfärbungen bei älteren Blättern, speziell bei den Blattvenen. Das Wachstum der Pflanze und die Wurzelausbildung ist stark limitiert, Abhilfe ist eine Anpassung über die Nährstofflösung mit einem höheren Phosphorgehalt.
4-18-38 Tomato Masterblend hat sich weltweit
bereits für ein breites Spektrum von Pflanzentypen bewährt.
Stickstoffmangel:
Wurzelfäule und/oder ein falscher PH-Wert begünstigen einen Stickstoffmangel.
Eine zu niedrige Temperatur der Nährstofflösung kann hier auch ausschlaggebend sein.
Hellgelbe Blätter sind ein klares Zeichen hierfür.
Eine Nachregulierung der Nährstofflösung kann hier Abhilfe schaffen.
Kaliummangel:
Bei Kaliummangel wird die Verdunstung reduziert. Die Folge ist, dass die Temperatur in den Blättern steigt und die Zellen verbrennen. Dies geschieht vor allem an den Blatträndern, wo normalerweise die Verdunstung am höchsten ist. Blütenbildung ist reduziert und Blattbereiche sterben ab.
Kalium (Potassium) kann zusätzlich dem System hinzugefügt werden.
Eisenmangel;
Mangan und Eisen sind eng miteinander verknüpft. (siehe Manganmangel)
Ein PH-Wert über 6.5 kann zu Eisenmangel führen.
Eisen wird über die NPK-Nährstoffe in Form von Micronährstoffen zugeführt. In alternativen DIY-Szenen werden auch oftmals einfach Eisenschrauben im Tank zugefügt um den Eisenanteil zu erhöhen.
Kalziummangel:
Ein sehr häufiges Problem welches allerdings sehr einfach zu lösen ist.
Kalziummangel zeigt sich normalerweise als lokalisierte Fäulnis von Geweben und einer daraus resultierenden Wachstumshemmung.
CalMag oder Kalziumnitrat ist im Handel erhältlich und ist eine schnelle Abhilfe.
Alternativ kann man Eierschalen abkochen, schreddern und mit starkem Essig auflösen.
Raupenbefall
Befallene Blätter und sichtbare Raupen müssen entfernt werden. Raupen sollten keinesfalles getötet werden da sich daraus meist wunderschöne Schmetterlinge bilden.
Alternative Spritzmittel:
* Wasser - Neemöl - biologisches Spühlmittel oder gelöste Kernseife.
* Knoblauch und Chillis cuttern, gemischt mit Wasser eine Stunde ziehen lassen, abseien und im Verhältnis 1:10 mit dem Spritzwasser mischen.
Knoblauchwasser, auch gemischt mit rohen Zwiebeln sind ein natürliches Abwehrmittel. Auch wenn der Garten einige Zeit wie eine Dönerbude riecht, die Pflanzen werden es Danken.
Weitere Alternativen:
Blätter können mit Tabakasche, Algenkalk oder Knoblauchpulver bestäubt werden.
Schnecken auf Besuch
Schnecken sind immer ärgerlich und eine Dauerbaustelle.
Hydroponische Systeme sind meist weniger leicht erreichbar. Durch die Bauformen dieser Systeme bieten sich aber elektrische Barrieren perfekt an (selbstklebende Metallstreifen welche mit einer 9V.Batterie oder Niedervolt-Netzteil versorgt werden).
Zwei oder mehrere Streifen werden mit einem kleinen Abstand beim Tank oder Rohr aufgeklebt und mit einer Spannung versorgt. Spannungen von 9V sind absolut ungefährlich für Mensch und Haustier.
Läuse
Wohl eine der schlimmsten Eindringlinge.
Läuse töten langsam die Pflanzen ab und werden von Ameisen beschützt. Hier heißt es in der Regel schnell zu Handeln. Über Fliegenbänder können zwar die Ameisen reduziert werden aber die Läuse haben in hydroponischen System meist nur wenige natürliche Feinde.
Abwaschen mit einem starken Wasserstrahl ist eine erste Wahl welches allerdings mitunter auch Schäden an den Pflanzen verursachen kann.
Ein Gemisch aus Schmierseife/Kaliseife mit Wasser (15ml/1L) ist bei schwachem Befall eine gute Möglichkeit.
Alternative Spritzmittel:
* Wasser - Neemöl (Alternativ Rapsöl) - biologisches Spühlmittel oder gelöste Kernseife.
* Knoblauch und Zwiebel cuttern, gemischt mit Wasser eine Stunde ziehen lassen, abseien und im Verhältnis 1:10 mit dem Spritzwasser mischen.
Pilzbefall
Schimmelbefall bei Pflanzen wird meist durch falsches Gießen, zu wenig Luftbewegung durch fehlendes Trimmen oder schlechte Platzwahl, und zu hoher Luftfeuchtigkeit begünstigt.
Als Hausmittel zum Entfernen von Schimmel eignen sich Alkohol, Wasserstoffperoxid oder Essig. Alkohol sollte mindestens in einer Konzentration von 70% vorliegen. Gut geeignet ist medizinischer Alkohol oder Brennspiritus. Das Bleichmittel Wasserstoffperoxid sollte mindestens in einer 3% Lösung gekauft werden. Es wird ein Mischungsverhältnis von 1:3 mit Sprühwasser angeraten und sollte alle 2-3 Tage wiederholt werden.
Bei Mischungen mit Alkohol oder Essig wäre eine Zugabe von ~35-50ml/L eine gute Wahl.
Spinnenmilben
Spinnenmilben oder auch Spinnmilben sind einfach durch ihre feinen Netze erkennbar. Hier heißt es schnell handeln.
Sie beißen in Pflanzenblätter und saugen die saftigen Pflanzenflüssigkeiten aus. Zusätzlich zu dem offensichtlichen Schaden, der Ihrer Pflanze zugefügt wird, macht sie sie dadurch auch anfälliger für Krankheiten.
Neben den hausüblichen Sprühmitteln (siehe Läuse)
Folgende Mischungen können hier Verwendung finden:
Essigbasiert:
Mischen Sie 1/8 Tasse Apfelessig (weißer Essig geht auch) mit 1 Tasse Wasser, 1/2 TL Backpulver und ein paar Tropfen milder Spülmittel in eine Sprühflasche.
Alkoholbasiert:
Mischung aus einer Tasse Reinigungsalkohol und 4
Tassen Wasser und sprühen Sie die Lösung dann auf Ihre Pflanzen.
Decken Sie die Stängel, Blüten und Blätter gründlich ab. Alkohol
tötet Spinnmilben ab, indem er sie dehydriert.
Stechmückenlarven
Auch im Tank und Resorvoir finden sich manchmal kleine Plagegeister. Oftmals wird dies durch einen zu hohen PH-Wert begünstigt.
Die Nährstofflösung sollte in der Regel alle 2-3 Wochen gewechselt werden oder über ein Zirkulationssystem aufgefrischt. Ein Filter vor der Pumpe kann schon einiges an schwimmenden Plagegeistern entfernen.
Wenn mehrere Systeme benutzt werden, ist generell ein höhergelegener Puffertank mit einer Zirkulation und Filterstufen förderlich.
Zugabe von Wasserstoffperoxid (3-9%) unterstützt nicht nur das Wurzelwachstum, beugt Schimmelbefall vor, auch ist es gegen amphibische Larven und Insekten hilfreich.
Pflanzen werden meist von Schädlingen befallen wenn sie bereits eine Krankheit oder Defizite aufweisen.
Eine regelmäßige Kontrolle der Wasser- & Lufttemperatur, Nährstoffgehalt (EC), PH-Wert, Beleuchtungszeiten, und eine ausreichende Belüftung sind gute Begleite im Kampf gegen ungebetene Gäste. Wuchernde Pflanzenarten wie Gurken, Zuchini, Tomaten, etc. sollte man immer gut Auslichten um eine ausreichende Belüftung zu gewärleisten. Auch Ventilatoren oder regelmäßige Lüftung bei Indoorsystemen sind eine gute Vorgehensweise.
Worauf ist zu achten?
Regelmäßiger Wechsel der Nährstofflösung beugt vielen Krankheiten und Defiziten vor. In der Szene wird ein Wechsel alle 2 Wochen angeraten. Dies hängt allerdings auch an der Pflanzendichte und Wachstumsstand ab. Große Pflanzen verbrauchen bei heißeren Lufttemperaturen mehr Wasser als Nährstoffe. Hier bietet sich eine Wasserzirkulation mit einem Puffertank an um dies zu kompensieren. Blühende und tragende Pflanzentypen benötigen eine andere Nährstoffzusammensetzung als Salate. In der Regel hat sich 4-18-38 Tomato Masterblend weltweit bereits für ein breites Spektrum von Pflanzentypen bewährt.
Zugabe von Epsonsalz und Kalziumnitrat/CalMag kompensiert wichtige Defizite. Vernachlässigt wird leider oftmals die Reinigung der benutzen Systeme. Ein kleiner Schuß Bleichmittel oder Wasserstoffperoxid im Reinigungswasser und ein sauberer Lappen lässt diese Arbeit schnell erledigen. Bei größeren Hydrofarmen kann diese Arbeit auch mit einem Hochdruckreiniger mit einem anschließenden Tauchbad schnell erledigt werden.
Wie kann man vorbeugen?
Viele erprobte Hausmittel wurden bereits behandelt und diese sind auch zur Vorbeugung sehr gut geeignet. Neemöl/Rapsöl mit etwas Spühlmittel/Seife, Wasserstoffperoxid, Knoblauch/Zwiebel-Sud und auch Aschetypen helfen vorbeugend.
Verschiedene Informationen sind im Download-Bereich zu finden.